Revolut oder Vivid: Beide Anbieter bieten ein vollwertiges mobiles Girokonto für das Smartphone. Und beide Fintechbanken bieten zusätzlich zur reinen Kontofunktion jede Menge Zusatzleistungen und Extras, darunter auch kostenpflichtige Premiumfunktionen. Bietet Revolut oder Vivid Money das bessere Kontopaket?
Beide Neobanken bieten Mobile Banking für das 21. Jahrhundert
Keine Frage, sowohl Revolut als auch Vivid Money sind auf der Höhe der Zeit. Beide Fintechs bieten ein vollwertiges mobiles Girokonto. Die Kontoeröffnung erfolgt bei beiden Anbietern mühelos innerhalb weniger Minuten per App. Als primärer Zugang zum Konto dient das Smartphone. Beide Konten sind von Anfang an kompromisslos auf den Zugang per App ausgelegt gewesen. Revolut hat jetzt allerdings auch eine Zugangsmöglichkeit per Desktop hinzugefügt. Vivid Money wird ausschließlich per Smartphone genutzt. Revolut ist bereits länger am Markt und bietet neben einer Lösung für Privatkunden auch ein Geschäftskonto an (um das es in diesem Artikel aber nicht gehen soll).
Revolut oder Vivid Money: Welche Bank bietet mehr Funktionen?
Beide Anbieter stellen ein vollwertiges Girokonto zur Verfügung. Im Falle von Revolut mit einer lettischen IBAN, bei Vivid Money hingegen mit einer deutschen IBAN. Vivid Money greift bei seinem Angebot auf die Technik der Solaris Bank zurück, die sich darauf spezialisiert hat, Fintech-Unternehmen Bankeninfrastruktur bereitzustellen. Beide Konten ermöglichen SEPA-Überweisungen und Überweisungen in das EU-Ausland.
Revolut oder Vivid Money: Wer bietet mehr Währungen?
Beide Konten können als Multiwährungskonten geführt werden und es können Unterkonten in einer Vielzahl verschiedener Währungen geführt werden. Revolut bietet aber für einige Währungen auch zusätzliche Bankverbindungen an. So gibt es zum Beispiel neben dem Eurokonto auch eine britische Bankverbindung, mit der Zahlungen in britischen Pfund empfangen werden können. Überweisungen auf Vivid Money erfolgen immer auf ein Konto mit deutscher IBAN.
Unterkonten helfen, für besondere Anlässe zu sparen
Sowohl bei Revolut als auch bei Vivid Money kannst Du zusätzliche Unterkonten anlegen. Diese Unterkonten kannst Du benutzen, um zum Beispiel Geld für bestimmte Anschaffungen anzusparen. Das Konzept der beiden Neobanken unterscheidet sich hier aber in einigen grundsätzlichen Punkten.
Revolut bietet Vaults als virtuelles Sparschwein
Bei Revolut heißen diese Unterpunkte „Vaults“. In einer Vault kannst DU Geld aufbewahren, mehr nicht. Du kannst zum Beispiel einrichten, dass bei jeder Zahlung mit der Revolut Visa-Karte um einen bestimmten Betrag aufgerundet wird, der dann der entsprechenden Vault hinzugefügt wird. Oder zum Beispiel eine Vault anlegen, um Geld für einen Flug zu sparen oder eine Vault um Geld für unvorhergesehene Notfälle auf die hohe Kante zu legen. Du kannst von einer Vault keine direkten Überweisungen tätigen und auch keine Überweisungen von außen empfangen. Es handelt sich also um ein virtuelles Sparschwein ohne weitere Funktionen.
Vivid Money: Pockets mit separater IBAN
Vivid Money hat ein etwas anderes System. Du kannst dir dort sogenannte Pockets einrichten. Das sind separate Unterkonten, die mit einer zusätzlichen IBAN kommen, sodass du damit auch direkt Zahlungen empfangen kannst. So könntest du zum Beispiel ein separates Konto für eingehende Mietzahlungen oder aus Einnahmen von einem Nebenjob einrichten. Du kannst aber ebenso gut Pockets als virtuelles Sparschwein einrichten und sie auf ähnliche Weise nutzen wie in Revolut. Aber im Gegensatz zu Revolut werden auch Investmentkonten als „Pockets“ geführt. So kannst du auch eine Pocket für das Investment in Aktien und ETFs einrichten und eines zum Investieren in Kryptowährungen.
Investieren mit Vivid Money und Revolut
Nachdem beide Konten zunächst nur für den reinen Zahlungsverkehr gedacht haben, kannst Du jetzt mit beiden Anbietern auch Geld anlegen und in Aktien und ETFs investieren. Bei Revolut kannst zudem auch in Edelmetalle (Gold und Silber) investieren. Beide Anbieter ermöglichen es außerdem, Kryptowährungen zu kaufen und zu verkaufen.
Mit Aktien und ETFs handeln
Ich habe den Eindruck, dass die beiden Angebote sich ziemlich ähneln. Sowohl bei Vivid Money als auch bei Revolut kannst Du in eine Auswahl von Aktien und ETFs investieren. Allerdings kannst Du längst nicht alle Aktien erwerben, die Du zum Beispiel bei einem reinen Onlinebroker wie zum Beispiel Traderepublic oder Flatex erwerben kannst.
Andererseits bietet Revolut die interessante Option, auch Bruchteile von Aktien zu erwerben, was es zum Beispiel ermöglicht, auch mit geringem Einsatz in sehr hochpreisige Aktien wie beispielsweise Apple oder Amazon zu investieren. Die technische Umsetzung geschieht nicht direkt durch Revolut oder Vivid Money, sondern das Wertpapierdepot wird von einem Onlinebroker als Whitelabellösung bereitgestellt.
Bei Vivid Money handelt es sich dabei um die CM-Equity AG aus Berlin, das gleiche Unternehmen stellt auch die Funktionalität für den Handel mit Kryptowährungen bereit.
Mit Kryptowährungen spekulieren.
Revolut bietet das Feature schon seit längerer Zeit an, jetzt hat auch Vivid Money nachgezogen. Bei beiden Anbietern kannst Du Kryptowährungen wie Bitcoin, Litecoin oder Ether kaufen und verkaufen. Dabei handelt es sich um eine reine Anlage, Zahlungsvorgänge innerhalb z. B. des Bitcoinnetzwerkes kannst Du von diesen Konten aus nicht ausführen. Solltest Du aber Kryptowährungen ohnehin nur als Spekulationsobjekt verwenden, so sollte diese Einschränkung kein Hindernis für die Nutzung darstellen.
Kryptowährungen bei Vivid Money und Revolut im Vergleich
Vivid Money
- Bitcoin
- Bitcoin Cash
- Ethereum
- Algorand
- BAT
- Cardano
- Chainlink
- EOS
- Litecoin
- NEM
Revolut
- Bitcoin
- Litecoin
- Ethereum
Premiumfunktionen im Vergleich
Beide Anbieter bieten neben der kostenlosen Kontenvariante auch eine Premiumversion an, die deutlich mehr Leistung und zahlreiche Zusatzfunktionen bietet, dafür aber auch monatliche Gebühren kostet. Ob sich das gebührenpflichtige Modell lohnt, hängt ganz vom Einzelfall an.
Revolut Premium
Revolut kommt gleich mit drei kostenpflichtigen Tarifen:
- Plus (2,99 EUR/Monat): Dieser Tarif bietet im Wesentlichen verbesserten Service und einkaufsversicherung die bis zu 1000 Eur/ Jahr abdeckt.
- Premium (7,99 EUR/Monat): Bietet zusätzlich ein umfangreiches Versicherungspaket aus Reiseversicherung und Auslandskrankenversicherung, sowie zusätzliche Designoptionen bei der Visakarte
- Metal (13,99 EUR/Monat): Metal bietet eine stylishen Metallkarte aus Edelstahl, 0,1 % Cashback auf alle mit der Karte getätigten Ausgaben und noch einmal ein erweitertes Versicherungspaket sowie verbesserte Konditionen beim Handel mit Wertpapieren, Commodities und Kryptowährungen.
Es würde definitiv zu weit führen, alle Einzelheiten des Versicherungspaketes und alle Leistungen im Detail im Rahmen dieses Artikels aufzuführen. Revolut stellt auf dieser Unterseite eine übersichtliche Tabelle zur Verfügung, die sich gut für einen direkten Vergleich eignet.
Vivid Money Prime
Bei Vivid starte man automatisch für 3 Monate kostenlos mit dem Premiumtarif und kann in dieser Zeit alle Vorteile nutzen, die damit Verbunden sind. So gibt es zum Einstieg eine Metal Card, die man auch nutzen kann, wenn man sich nach Ablauf des Testzeitraumes doch noch gegen das Premiumangebot entscheidet.
Besonders interessant ist bei Vivid Money das Cashback – Angebot
- Du bekommst 0,1 % auf alle Zahlungen
- Bis zu 10 % auf Onlinedienste
- 3 % auf Restaurants außerhalb Europas
- 1 % Cashback für Zahlungen auf Reisen außerhalb Europas
Fazit: Beide Konten sind empfehlenswert
Die Frage welches Konto besser ist, lässt nicht pauschal beantworten. Je nachdem, wie das Konto eingesetzt wird, kann entweder Revolut oder Vivid Money die bessere Wahl sein. Eigentlich werden die Unterschiede erst interessant, wenn wir uns die Premiumversionen ansehen. Wer Wert auf Cashback legt, dürfte bei Vivid Money besser aufgehoben sein, wer sehr viel reist ist vielleicht mit dem umfangreichen Reiseversicherungspaket von Revolut besser bedient.
Leider ist bei euch einen Fehler Revolut hat auch 10 Kryptowährungen und keine 3 😉